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Ist die französische bulldogge ein kampfhund

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Die Französische Bulldogge: Ein Kampfhund oder liebevoller Begleiter? Eine Klärung

Die Französische Bulldogge hat sich in den letzten Jahren zu einer der beliebtesten Hunderassen weltweit entwickelt. Ihre charmante, verspielte Art und ihr unverwechselbares Aussehen machen sie zu einem geschätzten Familienmitglied für viele Menschen. Doch hin und wieder taucht die Frage auf: Ist die Französische Bulldogge ein Kampfhund? Der Name “Bulldogge” allein kann bei manchen Menschen Assoziationen zu kräftigen, potenziell gefährlichen Rassen wecken, die historisch mit Hundekämpfen in Verbindung gebracht wurden.

In diesem Artikel gehen wir dieser Frage auf den Grund. Wir beleuchten die Geschichte, das Temperament und die physischen Merkmale der Französischen Bulldogge, klären die Bedeutung des Begriffs “Kampfhund” und betrachten die rechtliche Einstufung dieser Rasse, um Ihnen eine fundierte Antwort zu geben.

Was versteht man unter einem “Kampfhund”?

Bevor wir uns der Französischen Bulldogge widmen, ist es wichtig zu definieren, was der Begriff “Kampfhund” überhaupt bedeutet. Ursprünglich bezog sich dieser Begriff auf Hunde, die speziell für den Kampf gegen andere Tiere gezüchtet und eingesetzt wurden, insbesondere im historischen Hundekampf. Diese Hunde wurden auf Aggressivität, Ausdauer und eine hohe Toleranz gegenüber Schmerz selektiert.

Heute wird der Begriff oft im Zusammenhang mit sogenannten “Listenhunden” verwendet – Rassen, die in bestimmten Regionen oder Ländern aufgrund behördlicher Einschätzung als potenziell gefährlich gelten und deren Haltung mit strengeren Auflagen verbunden ist. Diese Listen basieren oft auf Rassen, die historisch für Kämpfe eingesetzt wurden oder bestimmte physische Merkmale aufweisen, die als riskant eingestuft werden könnten. Typische Beispiele für Rassen, die historisch für Kämpfe gezüchtet wurden und oft auf solchen Listen erscheinen, sind:

  • American Pit Bull Terrier
  • Staffordshire Bull Terrier
  • American Staffordshire Terrier
  • Bull Terrier

Diese Hunde wurden auf Eigenschaften wie Beißkraft, geringe Bereitschaft, den Kampf aufzugeben, und eine hohe Reizschwelle für Schmerz gezüchtet.

Die Geschichte der Französischen Bulldogge: Kein Ursprung im Kampf

Um die Frage, ob die Französische Bulldogge ein Kampfhund ist, zu beantworten, müssen wir uns ihre Geschichte ansehen. Und diese Geschichte unterscheidet sich signifikant von der der oben genannten Rassen.

Die Französische Bulldogge hat ihre Wurzeln in England, genauer gesagt bei der Englischen Bulldogge, die im 18. und 19. Jahrhundert unter anderem für das sogenannte “Bull-Baiting” (Kämpfe gegen Bullen) eingesetzt wurde – eine grausame Praxis, die glücklicherweise verboten wurde. Als das Bull-Baiting verboten wurde und der Hundekampf an Popularität verlor, suchten die Züchter nach neuen Verwendungszwecken für die Bulldoggen. Kleinere, weniger bullige Exemplare der Englischen Bulldoggen wurden bei den Arbeitern der Midlands populär.

Während der industriellen Revolution wanderten viele dieser Arbeiter, oft Spitzenklöppler, nach Frankreich aus und nahmen ihre kleinen Bulldoggen mit. In Frankreich wurden diese Hunde schnell beliebt, insbesondere in Paris, wo sie von Damen der Gesellschaft, Künstlern und Bohemiens als Modehunde und liebevolle Begleiter entdeckt wurden.

Hier begann die entscheidende Phase der Zuchtgeschichte der Französischen Bulldogge. Die Züchter in Frankreich selektierten gezielt auf kleinere Größe, ein freundlicheres, geselligeres Wesen und das heute so charakteristische Merkmal: die Fledermausohren. Das Zuchtziel verlagerte sich vollständig vom Arbeits- oder Kampfhund hin zum reinen Gesellschafts- und Begleithund. Es gab nie eine Phase in ihrer Entwicklung, in der die Französische Bulldogge für den Kampf gegen andere Tiere gezüchtet wurde. Ihre Aufgabe war es, menschliche Gesellschaft zu leisten und gelegentlich vielleicht Mäuse und Ratten in den Gassen von Paris fernzuhalten.

Charakter und Eigenschaften der Französischen Bulldogge

Die Wesensmerkmale und der Körperbau der modernen Französischen Bulldogge bestätigen eindrucksvoll, dass sie kein Kampfhund ist. Betrachten Sie die typischen Eigenschaften dieser Rasse:

  • Temperament: Französische Bulldoggen sind bekannt für ihr liebevolles, verspieltes, anhängliches und aufgeschlossenes Wesen. Sie bauen eine sehr enge Bindung zu ihren Menschen auf und sind äußerst menschenbezogen. Sie gelten als fröhlich, neugierig und oft auch als kleine Clowns, die ihre Familien gerne unterhalten. Sie sind in der Regel sehr geduldig und gutmütig, was sie zu großartigen Familienhunden macht, auch im Umgang mit Kindern. Aggressivität oder übermäßiger Jagdtrieb sind untypische Merkmale für die Rasse.
  • Sozialverhalten: Sie sind in der Regel sehr gesellig und kommen gut mit anderen Hunden und Haustieren zurecht, insbesondere wenn sie früh sozialisiert wurden. Sie suchen oft die Nähe anderer Hunde und genießen das Spiel. Ein ausgeprägtes Dominanzverhalten oder eine starke Aggression gegenüber Artgenossen, wie sie bei manchen für den Kampf gezüchteten Rassen vorkommen können (je nach Zuchtlinie und Erziehung), sind bei der Französischen Bulldogge die Ausnahme und nicht die Regel.
  • Körperbau: Die Französische Bulldogge ist zwar kompakt und muskulös für ihre Größe, aber sie ist nicht mit der rohen Kraft, Ausdauer oder Beißkraft der Rassen ausgestattet, die für den Kampf entwickelt wurden. Ihre Größe ist geringer, ihre Schnauze ist kurz (Brachyzephalie), was ihre Atmung beeinträchtigen kann (ein Nachteil im Kampf), und ihre insgesamt robustere, aber nicht extrem athletische Statur ist für kurze Spielphasen und das gemütliche Beisammensein konzipiert, nicht für langanhaltende, kraftraubende Konfrontationen.
  • Zuchtziel: Das klare Zuchtziel der Französischen Bulldogge ist seit über einem Jahrhundert die Zucht eines idealen Begleithundes. Es wird Wert auf ein ausgezeichnetes, stabiles Temperament, Gesundheit und die rassetypischen Merkmale gelegt, die sie zu liebevollen Haustieren machen.

Diese Eigenschaften stehen im krassen Gegensatz zu den Merkmalen, die bei einem Kampfhund gewünscht oder gefördert würden. Ein Kampfhund muss kampfbereit, ausdauernd und oft misstrauisch gegenüber Fremden und anderen Hunden sein. Die Französische Bulldogge ist das genaue Gegenteil: menschenfreundlich, sozial und eher gemütlich.

Französische Bulldoggen und die “Kampfhund”-Listen

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die rechtliche Einstufung. In Deutschland und vielen anderen Ländern gibt es Verordnungen und Gesetze, die bestimmte Rassen als potenziell gefährlich (“Listenhunde” oder umgangssprachlich “Kampfhunde”) einstufen. Die Haltung dieser Rassen ist oft mit strengeren Auflagen verbunden, wie Maulkorb- und Leinenzwang, Wesenstests oder erhöhte Steuern.

Es ist ein entscheidendes Argument: Die Französische Bulldogge steht in Deutschland und fast allen anderen Ländern der Welt nicht auf solchen Listen. Ihre Gefährlichkeit wird von den Behörden nicht als höher eingestuft als die anderer durchschnittlicher Hunderassen. Dies allein zeigt, dass sie behördlich und gesetzlich nicht als Kampfhund oder potenziell gefährliche Rasse betrachtet wird.

Vergleichstabelle: Französische Bulldogge vs. typische Listenhundrasse

Um den Unterschied noch deutlicher zu machen, vergleichen wir die Französische Bulldogge mit einer Rasse, die oft auf Listenhund-Listen steht:

MerkmalFranzösische BulldoggeTypische Listenhundrasse (z.B. American Staffordshire Terrier)
UrsprungEngland/FrankreichEngland/USA
Historisches ZuchtzielGesellschafts- und Begleithund, (anfänglich Rattenfänger)Hundekampf, Arbeitshund
TemperamentLiebevoll, verspielt, gesellig, menschenbezogen, gutmütigOft mutig, loyal, energiegeladen, kann zu Dominanz neigen (je nach Zucht), starker Beutetrieb möglich
Körperbau (kurz)Klein bis mittel, kompakt, muskulös, Brachyzephalie (Kurzkopf)Mittelgroß, sehr muskulös, athletisch, kräftiger Kiefer
Gesetzliche Einstufung (in DE/EU generell)Steht NICHT auf Listen potenziell gefährlicher HundeOft auf Listen potenziell gefährlicher Hunde, Haltung reglementiert
Aggressionstendenz (gegenüber Artgenossen/Menschen)Gering, meist sozial und freundlichKann höher sein (insb. Artgenossen), aber stark von Erziehung, Sozialisation und Zuchtlinie abhängig

Wie Sie sehen können, unterscheiden sich die Rassen in ihren Kernmerkmalen und ihrer historischen Entwicklung erheblich. Der Name “Bulldogge” mag oberflächlich Ähnlichkeiten suggerieren, aber er bezieht sich auf die Abstammung von der Englischen Bulldogge, nicht auf eine fortgesetzte Eignung oder Zucht für den Kampf.

Fazit: Die Französische Bulldogge ist kein Kampfhund

Basierend auf ihrer gezielten Zuchtgeschichte, ihrem typischen Temperament, ihren physischen Merkmalen und ihrer rechtlichen Einstufung lässt sich die Frage eindeutig beantworten: Nein, die Französische Bulldogge ist kein Kampfhund.

Sie wurde nicht für den Kampf gezüchtet, hat nicht die dafür notwendigen Eigenschaften (weder physisch noch psychisch) und wird behördlich nicht als gefährliche Rasse eingestuft. Sie ist und war historisch vor allem ein liebevoller und treuer Begleithund, der darauf gezüchtet wurde, seinen Menschen Freude zu bereiten und Gesellschaft zu leisten.

Wie bei jeder Hunderasse liegt es natürlich in der Verantwortung des Besitzers, für eine gute Sozialisation, Erziehung und artgerechte Haltung zu sorgen. Ein schlecht sozialisierter oder misshandelter Hund jeder Rasse kann problematisch werden. Aber die Französische Bulldogge hat von Natur aus nicht die Veranlagung eines Kampfhundes. Wenn Sie eine Französische Bulldogge adoptieren oder kaufen möchten, können Sie sicher sein, dass Sie einen charmanten, verspielten und anhänglichen Begleiter gewinnen, keinen Kämpfer.


Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  • Frage: Warum heißt die Französische Bulldogge “Bulldogge”, wenn sie kein Kampfhund ist?
    • Antwort: Der Name stammt von ihrer Abstammung von der Englischen Bulldogge. Die Englische Bulldogge wurde historisch tatsächlich für Kämpfe genutzt. Die Französische Bulldogge ist jedoch eine Weiterentwicklung und wurde gezielt als kleinerer, geselliger Begleithund gezüchtet, nachdem sie nach Frankreich kam. Der Name ist also eher eine historische Referenz an ihre Vorfahren als eine Beschreibung ihres modernen Zwecks.
  • Frage: Sind Französische Bulldoggen gefährlich?
    • Antwort: Nein, die Französische Bulldogge gilt nicht als gefährliche Rasse. Sie sind bekannt für ihr gutmütiges, verspieltes und freundliches Wesen. Wie bei jedem Hund ist eine gute Sozialisation und Erziehung wichtig, aber die Rasse selbst hat keine erhöhte Aggressionstendenz, die sie gefährlich machen würde.
  • Frage: Stehen Französische Bulldoggen auf den Listenhund-Listen in Deutschland?
    • Antwort: Nein, die Französische Bulldogge steht in keinem deutschen Bundesland und auch in der Regel nicht in anderen europäischen Ländern auf den Listen potenziell gefährlicher Hunde. Ihre Haltung ist nicht reglementiert wie die von Rassen, die als “Kampfhunde” eingestuft werden.
  • Frage: Haben Französische Bulldoggen einen hohen Jagdtrieb oder ein aggressives Verhalten?
    • Antwort: Typischerweise nicht. Ihr Jagdtrieb ist in der Regel gering, und aggressives Verhalten ist für die Rasse untypisch. Sie wurden auf ein freundliches, geselliges Wesen gezüchtet und suchen eher die Nähe von Menschen und anderen Tieren als die Konfrontation.
  • Frage: Sind Französische Bulldoggen mit Pit Bulls oder Bull Terriern verwandt?
    • Antwort: Sie haben entfernte gemeinsame Vorfahren, nämlich die alte englische Bulldogge. Allerdings hat sich die Französische Bulldogge in Frankreich als reine Begleithundrasse weiterentwickelt, während Rassen wie der Pit Bull oder Bull Terrier, die ebenfalls von alten Bulldoggen- und Terrier-Typen abstammen, für andere Zwecke (oft auch Kampfzwecke) gezüchtet wurden und sich genetisch und im Wesen deutlich von der Französischen Bulldogge unterscheiden.

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